DIE NACHT DER DEBÜTS 2023

Mit den Autor:innen:

Behzad Karim Khani «Hund, Wolf, Schakal»
Elena Fischer «Paradise Garden»
Bettina Scheiflinger «Erbgut»
Edith Gartmann «Schongebiet»
Lidija Burčak «Nöd us Zucker»
Sowie den Gästen:
Cornelia Mechler und Michèle Minelli.


Eines der großen Rätsel des Schriftstellerdaseins ist die
Veränderung, die eintritt, wenn aus einem Romanautor ohne ein veröffentlichtes Buch ein Romanautor mit einem veröffentlichten Buch wird.

Tim Parks

Hier geht es zu allen Beiträgen & zum THEMENDOSSIER DEBÜTS auf thurgaulultur.ch

ZUM AUFTAKT
DER DEBÜT-REIHE

ausLESE mit PETER STAMM
am 28.10.21 um 19:30 Uhr
im Kulturzentrum am Münster

4.11.21

Verena Keßler:
Die Gespenster von Demmin

Lesung & Gespräch im Kulturzentrum am Münster in Konstanz um 20 Uhr

Moderation: Norina Procopan & Valentin von Stechow


Hanser Berlin 2020

Larry lebt in einer Stadt mit besonderer
Geschichte – Ende des Zweiten Weltkriegs
fand in Demmin der größte Massensuizid
der deutschen Geschichte statt. Für Larry ist ihre Heimatstadt aber vor allem eins:
langweilig. Sie will so schnell wie möglich
raus in die Welt und Kriegsreporterin
werden. Während Larry mit den Unzumutbarkeiten des Erwachsenwerdens kämpft,
steht einer alten Frau der Umzug ins
Seniorenheim bevor. Beim Aussortieren
ihres Hausstands erinnert sie sich an das
Kriegsende in Demmin und trifft eine
folgenschwere Entscheidung.

Mit Leichtigkeit und Witz erzählt Verena
Keßler von Trauer und Einsamkeit, von
Freundschaft und der ersten Liebe. Ein
Roman über die Sprachlosigkeit zwischen
den Generationen und die Möglichkeit, sie
zu überwinden.

9.11.21

Hengameh Yaghoobifarah:
Ministerium der Träume

Livestream: https://bit.ly/thurgaukultur
LESUNG & GESPRÄCH um 20 Uhr

Moderation: Özkan Ezli

Blumenbar 2021

Als die Polizei vor ihrer Tür steht, bricht für Nas eine Welt zusammen: ihre Schwester Nushin ist tot. Autounfall, sagen die Beamten. Suizid, ist Nas überzeugt. Gemeinsam haben sie alles überstanden: die Migration nach Deutschland, den Verlust ihres Vaters, die emotionale Abwesenheit ihrer Mutter, Nushins ungeplante Mutterschaft. Obwohl ein Kind nicht in ihr Leben passt, nimmt Nas ihre Nichte auf. Selbst als sie entdeckt, dass Nushin Geheimnisse hatte, schluckt Nas den Verrat herunter, gibt alles dafür, die Geschichte ihrer Schwester zu rekonstruieren – und erkennt, dass Nushin sie niemals im Stich gelassen hätte.

»Ministerium der Träume« ist ein Roman über Wahl- und Zwangsfamilie, ein Debüt über den bedingungslosen Zusammenhalt unter Geschwistern, das auch in die dunklen Ecken deutscher Gegenwart vordringt.

11.11.21

Annina Haab: Bei den grossen Vögeln

Lesung & Gespräch im Literaturhaus Thurgau in Gottlieben (CH) um 19:30Uhr

Moderation: Judith Zwick

Berlin Verlag 2021

Seit Ali im Altersheim ist, spricht sie ständig vom Sterben. Für ihre Enkelin aber bleibt ihr Tod undenkbar. Sie beginnt, alles, was mit Ali zu tun hat, aufzuschreiben, und merkt, wie wenig sie weiß: über ihre Kindheit und Jugend, die Jahre in London, ihre Arbeit in der Fabrik. Anhand von Fragmenten, Anekdoten und mit viel eigener Fantasie entwirft die Erzählerin eine mögliche Lebensgeschichte, versucht, den Schalk und die pragmatische Art ihrer Großmutter festzuhalten. So eröffnen sie einen gemeinsamen Raum, in dem sich jede auf eigene Weise auf den bevorstehenden Abschied vorbereiten kann.

Ein zu Herzen gehender, humorvoller, sprachlich fein gearbeiteter Roman über das Abschiednehmen von geliebten Menschen.

ab dem 25.11.2011

Tomasz Jedrowski: Im Wasser sind wir schwerelos

Multimediales Gespräch ab dem 25.11. 21 HIER

Moderation: Judith Zwick

Hoffmann und Campe 2021

Ein Sommer. Eine Liebe. Ein unvergesslicher Roman über das, was zählt. Über den letzten Sommer der Jugend. Über Liebe und Verlust. Und über die Opfer, die wir bringen, um aufrecht durchs Leben zu gehen.

Ludwik ist verliebt. Es ist der Sommer nach dem Examen, ein Sommer, in dem alles anders wird. Denn Ludwik ist verliebt in Janusz, eine Unmöglichkeit in Polen im Jahr 1980. Zu zweit verbringen sie magische Tage an einem verborgenen See im Wald. Hier können sie sich einander offenbaren, hier erleben sie die große Liebe. Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende, sie müssen zurück in die Stadt. Die Welt befindet sich im Umbruch, Ludwik träumt von der Flucht in den Westen, Janusz wählt eine Karriere innerhalb des Systems. Ludwik muss sich entscheiden: für ein Leben voller Heimlichkeiten – oder den Mut, er selbst zu sein.


18.11.21

Alem Grabovac: Das achte Kind

Lesung & Gespräch im Kulturzentrum am Münster in Konstanz um 20 Uhr

Moderation: Gallus Frei-Tomic

hanserblau 2021

Smilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen gewalttätigen Freund im Frankfurter Bahnhofsmilieu. Erst als Erwachsener macht sich Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.


Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte eines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung.


DEBÜT-PROGRAMM 2020

Liebes Lesepublikum,

zum zweiten Mal durften wir Ihnen die grenzüberschreitende Reihe DEBÜTS. DER ERSTE ROMAN präsentieren. Erneut haben wir Büchermenschen und Lesepartner dazu gewinnen können, Ihnen eine kleine Auswahl an Debütromanen vorzustellen.

Das Jahr 2020 hat es allen und besonders den neuen Autorinnen und Autoren schwer gemacht. Aber auch uns Veranstaltern. Doch das Glück lauert nicht selten um die Ecke. Und so sind wir überaus dankbar und glücklich, einen zusätzlichen Kooperationspartner gefunden zu haben, der die Kultur nicht nur im Namen trägt, sondern unsere kleine Reihe tat- und wortkräftig unterstützt hat. Dank des Onlinemagazins thurgaukultur.ch  konnten wir Ihnen in diesem herausfordernden Veranstaltungswinter ein Programm anbieten, das Ihnen das ein oder andere Romandebüt einfach frei Haus lieferte.

Weiter unten können Sie fast alle Beiträge noch nachlesen, nachhören und anschauen. Viel Vergnügen!

DANKE allen Förderern: Kulturamt Konstanz, Literaturhaus Thurgau, thurgaukultur.ch, Buchhandlung Homburger und Hepp und dem Fonds NEUSTART KULTUR des Deutschen Literaturfonds.

PROGRAMMFLYER



JETZT zu lesen, zu hören und anzuschauen :

Michael Lünstroth (Redaktionsleiter thurgaukultur.ch) über »Das erste Mal – vom Glück und Leid künstlerischer Debüts«

Die Journalistin BETTINA SCHNERR bespricht das »Buch der geträumten Inseln« von Lukas Maisel.

»Monster wie wir« Ulrike Almut Sandig. Ein Briefwechsel & multimediales Gespräch mit der Autorin

Ulrike Almut Sandig wurde in Großenhain geboren. Bisher erschienen von ihr vier Gedichtbände, drei Hörbücher, zwei Erzählungsbände, ein Musikalbum mit ihrer Poetry-Band Landschaft sowie zahlreiche Hörspiele. Ihre Gedichte wurden verfilmt und übersetzt, für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise. Zuletzt wurde sie 2017 mit dem Literaturpreis Text & Sprache des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet, 2018 mit dem Wilhelm-Lehmann-Preis. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Die Buchhändlerin Marianne Sax empfielt zwei DEBÜTS in zweieinhalb Minuten: »Siebenmeilenstiefel« von Simon Deckert (Rotpunktverlag 2020) und »Drei Leben lang« von Felicitas Korn (Kampa Verlag 2020).

Livestream: Einblicke in das Romanmanuskript von Julia Langkau und das Gespräch mit Michael Lünstroth

JULIA LANGKAU ist Philosophin und Autorin und beschäftigt sich derzeit mit der Frage, was die Natur literarischer Erfahrungen ist. Sie studierte und forschte in Zürich, St Andrews, Konstanz, Miami und Fribourg. 2020 erhielt sie einen Förderbeitrag des Kulturamts Thurgau zur Arbeit an ihrem zweiten Romanmanuskript.

Die feinen Unterschiede: Der Literatur- und Kulturwissenschaftler Özkan Ezli denkt nach über “Streulicht” von Deniz Ohde

»Elbwärts« von Thilo Krause. Ein digitales Gespräch mit dem Autor.

THILO KRAUSE, geboren in Dresden, lebt und arbeitet in Zürich. Seit 2005 veröffentlicht er literarische Texte in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien. Für seine Gedichte wurde Thilo Krause 2012 mit dem Schweizer Literaturpreis, 2016 mit dem Clemens-Brentano-Preis sowie vielen weiteren Preisen ausgezeichnet. 2020 erschien sein Romandebüt bei Hanser und erhielt den Robert Walser-Preis.


Die Autorin TABEA STEINER schreibt über »Roter Affe« von Kaśka Bryla

Residenz Verlag. Wien/Salzburg 2020



DEBÜT-PROGRAM 2019

Das Tagblatt hat über die neue Reihe berichtet. Den Artikel lesen Sie hier.

7. NOV. 2019, 20 Uhr | Bodmannhaus Gottlieben (CH)
»Hundesohn« von Sonja M. Schultz

Es ist die Geschichte von Hawk, der in einer Provinzkneipe irgendwo in Norddeutschland beim Bier sitzt, als sein roter Alfa Romeo in Flammen aufgeht, das Einzige, was ihm aus seinem früheren Leben geblieben ist. Nach Jahren im Knast und einer gescheiterten Liebe hatte er dem verteufelten Hamburger Kiez den Rücken gekehrt. Endlich ein normales Leben, endlich raus aus dem Milieu. Doch irgendjemand ist ihm jetzt auf den Fersen. Während Hawks Suche nach seinem Verfolger immer blindwütiger wird, holen ihn die eigenen Abgründe ein. Die Autorin erzählt eine Milieugeschichte von der Nachkriegszeit bis Ende der 1980er Jahre und entwirft ein Drama um vererbte Wut, Schuld und den Wunsch, die eigene Herkunft hinter sich zu lassen.

Sonja M. Schultz, geboren 1975, wuchs im Hamburger Umland auf und studierte Theaterwissenschaften und Kulturelle Kommunikation in ihrer Wahlheimat Berlin. Sie schreibt über Film und Geschichte und tritt mit Spoken Word auf. Bei kampa erschien ihr Debüt 2019.

VERANSTALTUNGSORT: Bodmanhaus, Am Dorfplatz 1, Gottlieben


13. NOV, 20 Uhr | Homburger&Hepp, Konstanz (D)
»Babel« von Kenah Cusanit

1913, unweit von Bagdad. Der Archäologe Robert Koldewey leidet ohnehin schon genug unter den Ansichten seines Assistenten Buddensieg, nun quält ihn auch noch eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Wie ein Getriebener dokumentiert Koldewey deshalb die mesopotamischen Schätze am Euphrat; Stein für Stein legt er die Wiege der Zivilisation frei – und das Fundament des Abendlandes. Kenah Cusanits erster Roman ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich.

Kenah Cusanit, geboren 1979, lebt in Berlin. Für ihre Essays und Gedichte wurde die Altorientalistin und Ethnologin bereits mehrfach ausgezeichnet. Bei Hanser erschien ihr Debütroman Babel (2019).

VERANSTALTUNGSORT: Homburger & Hepp, Münsterplatz 7, Konstanz


19. NOV, 20 Uhr | Kult-X, Kreuzlingen (CH)
»Der Sommer im Garten meiner Mutter« von Ariela Sarbacher

MANUSKRIPT- LESUNG

Es ist ein vier Wochen langer kurzer Sommer, in dem Mutter und Tochter sich voneinander verabschieden. Die Tochter Francesca ist Schauspielerin und gewohnt, auf der Bühne verschiedene Rollen zu spielen. Konfrontiert mit der Diagnose einer unheilbaren Krankheit der Mutter, beginnt sie in die Geschichte ein- und abzutauchen. Es ist die Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung, geprägt vom Leben in zwei Kulturen. Der Wunsch der Mutter, in dem Land selbstbestimmt aus dem Leben zu gehen, in das sie vor über fünfzig Jahren emigrierte, wird zu einem Erinnerungstrichter. Ariela Sarbacher liest aus ihrem Manuskript, das parallel lektoriert wird und gewährt uns Einblicke in die Entstehung eines Debüts. 2020 präsentieren wir Ihnen natürlich auch die Buchpremiere.

Ariela Sarbacher, geboren 1965, lebt und arbeitet nach einer Schauspielausbildung und verschiedenen Bühnenengagements als freie Schauspielerin, Sprecherin, Autorin und Präsenztrainerin in Zürich. Sie übersetzt Gedichte, schreibt für ihren Blog Stadternte und ist Stimme bei zahlreichen Lesungen.

VERANSTALTUNGSORT: Kult-X, Hafenstraße 8, Kreuzlingen

28. Nov, 20 Uhr | Stadtbibliothek Konstanz (D)
»Der letzte meiner Art« von Lukas Linder

Alfred ist der jüngste Nachfahre der von Ärmels, doch die glanzvollen Zeiten der Familie sind vorbei. Neben seiner umschwärmten, aber abgedrehten Mutter, seinem genialen Bruder und seinem kauzigen Vater fühlt er sich wie eine Karikatur. Trotzdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, seine alteingesessene Familie zu neuem Ruhm zu führen. Ein Held möchte er werden. Dazu hat er verschiedene Möglichkeiten: Er könnte, wie sein Vorbild und Namensvetter, vierzig Franzosen erschlagen, einen Gesangswettbewerb gewinnen oder zusammen mit Ruth ein Hotel aufmachen, denn ja, die Liebe siegt immer! Doch ist Alfred wirklich zum Helden geboren? Lukas Linder entwirft einen tragikomischen Antihelden in einem abseitig unterhaltsamen Debüt.

Lukas Linder, geboren 1984 im Kanton Zürich, studierte Germanistik und Philosophie in Basel. Er ist Dramatiker, schrieb unter anderem für das Theater Basel und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Kleist-Förderpreis und dem Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts. Sein Romandebüt erschien bei KEIN & ABER 2018.

VERANSTALTUNGSORT: Stadtbibliothek Konstanz, Wessenbergstraße 39 – 43