DREI TEILE DÜRRENMATT

Podcast von JUDITH ZWICK. Eine Produktion für die Theaterwerkstatt Gleis 5 in Frauenfeld anlässlich «100 Jahre Dürrenmatt»

EPISODE 1

«Malen oder schreiben?»

EPISODE 2

«Groteske, Komödien und Apokalypse»

EPISODE 3

«Die Kunst des Scheiterns»

MITWIRKENDE

Autorin & Studioregie
Judith Zwick

Redaktion & Soundregie
Bettina Mittelstraß

Sprecher:innen
Axel Wostry als Dürrenmatt
Katja Schild als Erzählerin
Christiane Blumhoff
Thomas Birnstiel
Shenja Lacher

Produktionsmusik
Sebastian Rüger

Tontechnik
Hellmuth Specht

Layout Postkarten
Eddy Decembrino

© alle Zitate
mit freundlicher Genehmigung des Diogenes Verlags Zürich

QUELLEN

Folgende Quellen waren zentral für die Erarbeitung des Podcasts:  

WERKE

Friedrich Dürrenmatt
Werkausgabe in siebenunddreißig Bänden
Zürich: Diogenes 1998

BIOGRAFIEN

Ulrich Weber:
Friedrich Dürrenmatt
Eine Biographie
Zürich: Diogenes 2020

Peter Rüedi:
Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen
Zürich: Diogenes 2011

FILM

Portrait eines Planeten – Friedrich Dürrenmatt.
Ein Film von Charlotte Kerr
Mit Friedrich Dürrenmatt
Director‘s Cut, Neufassung 2006, 2 DVD/  194 Min., Farbe + sw, Digital SD, D

VORTRÄGE

Dürrenmatt von A bis Z. Ringvorlesung im Schweizerischen Literaturarchiv

INTERVIEW MIT JUDITH ZWICK

»Ganz coronakonform habe ich mich ab dem 5. Januar immer wieder zurückgezogen, es mir in einem alten Ohrensessel gemütlich gemacht, dazu die obligatorische Stehlampe – als zweites Element der Inszenierung – angeknipst und eine literarische Zimmerreise unternommen.

​Ihre Route führte sie zunächst durch die Werkausgabe von Friedrich Dürrenmatt.

»Das sind tatsächlich ganze 37 Bände. Dürrenmatt hat ja unfassbar viel geschrieben und ein ziemlich vielschichtiges Werk hinterlassen.»

​Tragikomödien, Erzählungen, die berühmten Kriminalromane, Essays, Reden, Gedichte, die »Stoffe», eine besondere Art von Autobiographie, vier Bände voller Gespräche. Dazu existiert ein reichhaltiges bildkünstlerisches Werk. Denn: Malen oder schreiben, diese berufliche Entscheidung galt es zunächst zu treffen. Und sie fiel dem jungen Dürrenmatt schwer. »Sehr, sehr schwer» schreibt er an den Vater. »Eines von beiden muss ich werden, eines von beiden muss ich fallen lassen.»
​Ihre Reise- bzw. Lektüreeindrücke hat Judith Zwick aufbereitet und im Studio daraus einen dreiteiligen Podcast produziert. Das Ergebnis gibt es für alle Interessierte frei Haus. Ab dem 8. September 2021 verbreiten Print- und Online-Zeitungen sowie Social-Media Kanäle pro Woche eine Episode: per QR-Code. Dann heisst es: Handy raus – Kamera an – QR-Code scannen und Podcast anhören. Wer lieber ohne Smartphone hören möchte, der kann dies auch direkt auf der Website der Theaterwerkstatt tun.

»Dieser Podcast wäre natürlich nicht möglich gewesen, ohne die Lektüre von zusätzlich wissenschaftlicher Literatur. Unter normalen Umständen hätte ich dafür Interviews mit Expert:innen geführt. Als aber Corona im Frühjahr alles erschwerte, habe ich mich entschlossen, meine Reise ausschliesslich lesend zu unternehmen.»

​Wichtige Quellen für den Podcast waren allen voran die beiden Dürrenmatt-Biografien von Ulrich Weber und Peter Rüedi, der Film »Portrait eines Planeten» von Charlotte Kerr sowie die Ringvorlesung „Dürrenmatt von A bis Z“ des Schweizerischen Literaturarchivs.

​Was die Reise durch das Dürrenmatt-Werk betrifft: So ist es immer wieder erstaunlich, was passiert, wenn man sich auf einen Autor einlässt, sich in sein Gesamtwerk vertieft. Man folgt einer Spur, gerät dann allmählich in ein Universum hinein und fängt irgendwann an mitzudenken, dem »Ariadnefaden des Denkens» des anderen entlang.

»Ein tolle Entdeckung waren für mich zudem die Gespräche Dürrenmatts. Er hat ja wahnsinnig gerne erzählt und wurde zu seinen Lebzeiten – als lebender Mythos gewissermassen – unglaublich häufig interviewt. Diese Gespräche liegen in einer vierbändigen Ausgabe vor und verraten einem viel über das Denken und Arbeiten des Autors. Ich fand beeindruckend, wie ernsthaft Dürrenmatt die Fragen immer wieder beantwortet hat, wie er beim Reden denkt und seine Gedanken entwickelt, sich und die Welt immer wieder infrage stellt. Sein unbedingtes Erkenntnisinteresse, das vor keiner Fachdisziplin Halt macht und dazu sein Humor, das ist es, was ich so grossartig finde. Seine Lust, spielerisch das Grosse und Ganze zu denken.»

Dürrematt liefert in seinen Werken tausendfach Bonmots, kluge Gedanken, bringt Überlegungen auf den Punkt.​

»Mein liebstes Zitat, weil es auf unsere aktuelle gesellschaftliche Situation so unglaublich gut passt, ist folgendes:»

»ES GIBT KEINE HUMANITÄT
OHNE HUMOR»

Friedrich Dürrenmatt